Grundsätzlich haben Radler die gleichen Bedürfnisse wie Autofahrer, nämlich schnell den Einkaufsort zu erreichen und dort ihr Gefährt sicher, standfest und eingangsnah abzustellen. Sicher bedeutet, dass der Rahmen und das Vorderrad angeschlossen werden können. Standfest bedeutet, den Rahmen an den Fahrradständer anlehnen zu können, sodass das Fahrrad nicht umfällt, wenn man es mit den gekauften Waren belädt. Im Boden verankerte Stahlbügel erfüllen diese Bedingungen am besten. Achtung: Gänzlich ungeeignet ist das Modell „Felgenkiller“, das Klemmschlitze für die Vorderräder vorsieht: Das Rad fällt allzu leicht um, die Felgen werden beschädigt und „achtern“ und etliche Reifen sind ohnehin zu dick für den Schlitz. Zudem sind so abgestellte Räder leichte Beute für Langfinger, lässt sich doch das abgeschlossene Vorderrad mit wenigen Handgriffen aus dem Rahmen nehmen.
Damit
man ein- und ausparken kann, beträgt der Abstand zwischen den
Fahrradbügeln mindestens einen Meter.
Optimalerweise sind die Stellplätze überdacht und beleuchtet. Da
viele Kunden das Rad zum Einkaufen nutzen, weil sie damit schneller
unterwegs sind, wollen sie ihren Zeitvorteil nicht durch einen weiten
Weg vom Fahrradparkplatz bis zum Eingang verlieren. Der Standort der
Radabstellanlagen ist also von großer Bedeutung. Sollten diese etwas
versteckt liegen, beispielsweise am Hintereingang, so empfiehlt sich
ein
entsprechender Wegweiser: Die radelnden Kunden finden so den Weg und es
verringert
sich die Anzahl der vor den Schaufenstern „wild“ geparkten
Räder.
Wohin mit den Einkäufen, wenn ein Bummel durch mehrere Geschäfte ansteht? In diesem Fall stellen Schließfächer die schnellste und sicherste Lösung dar. In Kaufhäusern oder Einkaufszentren können auch die Mitarbeiter der Informationsschalter Tüten und Taschen verstauen. Über die Gepäckaufbewahrung freuen sich natürlich nicht allein die Radfahrer, auch die laufende Kundschaft wird es den Händlern danken.
Mit
Packtaschen und Anhänger können Radfahrer zwar jede Menge Waren
nachhause bringen, bei außergewöhnlich großen und sperrigen Gütern wird
es aber tatsächlich schwierig. Dieses Problem lässt sich durch einen
Lieferdienst lösen. Mit diesem Service kommt man auch denjenigen Kunden
entgegen, die zwar mit ihrem Auto kommen könnten, aber lieber mit dem
Rad oder dem öffentlichen Verkehr in die Stadt fahren. Und wie immer
gilt auch hier: Die Konkurrenz schläft nicht.
Fahrradgeschäfte haben oft vor der Tür einen Kompressor installiert, mit dem Radfahrer ihre Reifen aufpumpen. Diesen Service können auch andere Händler anbieten und damit neue Kunden gewinnen. Und es gibt weitere Möglichkeiten, eine interessante Kundengruppe an ein Geschäft zu binden. Wie wäre es beispielsweise mit – unter Umständen zeitlich begrenzten – Rabatten für Radfahrer?
Geschäfte, die unter der Konkurrenz der „grünen Wiese“ leiden, können mit den Radfahrern eine interessante Kundengruppe gewinnen. Denn diese müssen nicht wegen ein paar Cent bis an die Stadtgrenze fahren, schließlich sparen sie ja schon jede Menge Geld beim Benzin. Unter den Radfahrern befinden sich überdurchschnittlich viele gutverdienende Singles und Mitglieder von Zwei-Personen-Haushalten.
Radfahrer bringen nicht nur Umsatz, sie helfen auch Kosten zu reduzieren. Beispiel Parkplätze: Während ein Auto zum Parken mindestens zwölf Quadratmeter benötigt, kann man auf dieser Fläche leicht zehn Fahrräder parken. Auch bei Zufahrten, Rampen und Rangierflächen kann man viel Platz einsparen, wenn man auf Radverkehr setzt.
Nebenbei bemerkt: Alles, was man vom Fahrradparkplatz bis zur Luftpumpe den radelnden Kunden anbietet, kommt auch der eigenen Belegschaft zugute. Das ist entscheidender Kostenfaktor, weil radfahrende Angestellte deutlich seltener krank werden und weil sie keine teuren Pkw-Stellplätze in Anspruch nehmen.